Aus der Geschichte unseres Marktes

Der Markt Buchbach kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Im Jahre 788 wird er erstmals im "Indiculus Arnonis", dem Güterverzeichnis des Erzbischofs Arno von Salzburg, erwähnt. Hatten die Salzburger damals nur einige Besitzungen in "Pohpah", so kam um das Jahr 928 der ganze Ort durch Tausch mit dem Edlen Lamperth an das Erzstift.

 

Im Jahr 1145 treten urkundlich die Edlen Adalbert und Tiemo von "Puochpach" abstammend von dem blühenden Geschlecht der "Puchpeckher" auf. Ihr Schloß soll an der Stelle gestanden haben, an der sich heute der alte Pfarrhof befindet.

 

Herzog Heinrich XIII von Niederbayern brachte im Krieg mit dem Erzbischof von Salzburg "Puchpach" in seine Gewalt, musste den Ort aber im Vertrag von Erharting (1275) an die Salzburger zurückgeben. Die hohe Gerichtsbarkeit über den Ort aber kam endgültig an Bayern. Bei Salzburg blieb die niedrige Gerichtsbarkeit und die untere Gewalt.

 

Im Jahr 1266 wurde Buchbach erstmals als "Forum" (Markt) bezeichnet und 1275 mit dem Zusatz "mercatum" zur Abhaltung von Warenmärkten privilegiert.

Anno 1567 wurde dem Markt "für treu geleisteten Gehorsam an das Erzstift Salzburg und den jeweiligen Landesherrn" vom Erzbischof Johann Jakob Kuen-Belasy ein Wappen verliehen.

 

Die Greuel des Dreißigjährigen Krieges ließen Buchbach nicht unberührt. Über 400 Personen sind an der Pest gestorben, allein für den September 1634 wurden 40 Verstorbene registriert. Das Pestkreuz am Südrand des Marktes erinnert an diese Zeit. Ein Bericht aus dem Jahre 1648 meldet, dass schwedische Reiter durch drei Fenster in die Sakristei einbrachen und die Kirche geplündert hätten.

 

Anno 1663 brach bei einem Bräuer ein Feuer aus, das fast den ganzen Ort einäscherte. Kaum hundert Jahre später, am 24. Mai 1762, wütete nochmals eine Feuersbrunst, der der ganze Ort samt der alten gotischen Kirche zum Opfer fiel.

Doch die Buchbach verzagten nicht und bauten den Ort wieder auf. Schon am 23. Mai 1764 wurde der Grundstein zur neuen Kirche gelegt. Am 20. August 1775 wurde sie durch den Chiemseer Bischof Ferdinand Christoph Reichsgraf von Zeil feierlich eingeweiht.

 

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss im Jahr 1803 endete die Bindung Buchbachs an das Erzstift Salzburg. Das 19. Jahrhundert brachte mit dem Eintritt in das Königreich Bayern noch einige einschneidende Veränderungen. Der Ausbau von Fernstraßen und Eisenbahn wurde an dem ehemaligen Salzburger Markt Buchbach vorbeigelenkt.

 

Im 20. Jahrhundert machte sich nun der große Wandel von der Agrar- zur Industriegesellschaft bemerkbar. Durch die Heimatvertriebenen nach 1945, durch freiwerdende Arbeitskräfte aus Handwerk und Landwirtschaft und durch den vermehrten Eintritt der Frauen in die Arbeitswelt gab es einen sprunghaften Anstieg von Erwerbspersonen.

 

Die kleinen Märkte haben zunehmend mit der Auflösung ihrer früheren Nahbereiche zu kämpfen. Trotzdem ist es der neuen Marktgemeinde Buchbach gelungen, sein Angebot im Handel-, Gewerbe- und Dienstleistungsbereich der Zeit entsprechend auszubauen. Durch die Gebietsreform von 1972 bis 1978 wurden die Gemeinden Ranoldsberg und Teile der Gemeinden Felizenzell und Walkersaich eingegliedert. Heute ist Buchbach mit derzeit etwa 3.100 Einwohnern eine der kleinsten Einheitsgemeinden des Landkreises Mühldorf am Inn. Die Wirtschaftsstruktur ist durch die Ansiedlung von Industrie, durch eine Vielzahl von Handwerksbetrieben und Einzelhandelsgeschäften reich differenziert. Buchbach ist Sitz einer Grund- und Hauptschule. Dem Schulverband Buchbach gehören die Gemeinden Buchbach, Schwindegg, Obertaufkirchen, Rattenkirchen und Teile von Velden und Oberbergkirchen an. Auf kulturellem, sozialem, sportlichem und kommunalem Gebiet wurden beachtliche Leistungen erbracht und Buchbach kann zuversichtlich dem nächsten Jahrtausend entgegensehen.

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