Wanderung "Rundweg Buchbach - Langenloh"

Gehzeit ca. 1 1/2 h, Weglänge rund 7 km

Wanderkarte

Die beschauliche Wanderung erschließt besonders eindrucksvoll die herrliche Hügellandschaft um Buchbach. Sie führt abwechslungsreich vorbei an Wiesen und Feldern und durch natürlichen Mischwald. Die relativ kurze Strecke, die auch vielfältig variierbar ist, bietet angenehmes und gesundes Wandervergnügen, das man auch gern wiederholt genießt.

Pfarrlinde

Wir starten am Marktplatz in Buchbach und gehen über die Hauptstraße, vorbei am Rathaus und am Gasthof zur Post. Nach links die Wimbauerstraße hinauf und wieder links in die Gerberstraße. Am östlichen Ende der Gerberstraße schließt sich ein Fußweg an, der zur alten Pfarrlinde (1) führt. Die Bank neben dem Wegkreuz lädt zur ersten besinnlichen Pause ein. Wenige Meter entfernt steht das Pestkreuz (2), das zum Gedenken an die Pestopfer des Jahres 1634 errichtet wurde. Nach dem Durchschreiten des Hohlweges haben wir einen reizvollen Fernblick in westlicher Richtung über Thal und Steeg hinweg.

Bei der Einmündung des Weges in den Wald nehmen wir den rechten Pfad der Gabelung geradeaus über die Anhöhe. Bevor Hof Remelbergwir das Anwesen Schwaig (bedeutet Viehhof) erreichen, lohnt sich ein Blick nach links über den Hof Remelberg (3) auf den spitzen Kirchturm von Ranoldsberg. Jetzt überqueren wir die schmale Straße nach Hagmering und wandern geradeaus in südöstlicher Richtung, teils am Waldrand, teils durch den Wald, bis wir schließlich eine Lichtung mit zwei Weihern erreichen. Die bisherige Richtung fortsetzend führt uns ein schmaler Wiesenweg zum "Langenlohholz". Bei der ersten Kreuzung im Wald wandern wir rechts, bei der zweiten halbrechts, bis wir auf den Fahrweg von Angering nach Langenloh stoßen. Diesem folgen wir nach rechts in nordwestlicher Richtung und erreichen die friedliche Siedlung Langenloh. Wir folgen der Straße weiter und biegen in der Nähe von Schwaig links in die Straße nach Ella ein. In Ella überqueren wir die nach Ellaberg und Wörth führende Straße und gehen auf einem schönen Feldweg weiter in westlicher Richtung nach Steeg. Links grüßt uns die malerische Schloßkapelle (4), das einzige Überbleibsel des ehemaligen Wasserschlosses.

Wir überqueren den Mühlbach und stoßen auf die Dorfener Straße, der wir ca. 250m in Richtung Buchbach folgen um dann links in die sehenswerte Steeger Siedlung einzuschwenken. Dann geht&undefined;s über die Kaspar-Graf-Straße, Kastenberger Straße, Ringstraße und gegenüber dem Raiffeisen Lagerhaus rechts den Verbindungsweg zur Wagnergasse und zurück zum Marktplatz. Zum Abschluß auf ein Gebet in die Buchbacher Pfarrkirche St. Jakob (5), oder wenigstens ein Blick von außen auf den schönen Rokokobau mit seiner prächtigen Ausstattung.

Mischwald

Gegenüber einem reinen Fichtenwald bietet ein Mischwald zahlreiche Vorteile: Mehr Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen, bessere Resistenz gegen Schädlinge, gegen Sturm und andere Wetterextreme. Dazu eine Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten: "Waldumbau: Bayern spurtet in Richtung Mischwald (3. Mai 2004) München - Um schneller zu dem gesteckten Ziel von 50 Prozent Laubholz im Staatsforst zu kommen, legt Bayern nun einen "Zwischenspurt" ein. Forstminister Josef Miller stellte am Montag im Perlacher Forst bei München das neue "Waldumbauprogramm Klimawandel im Staatswald" (WUKS) vor. Mit dem Sonderprogramm, in das rund 40 Millionen Euro investiert werden, sollen in den nächsten zehn Jahren neben dem ohnehin laufenden Waldumbau zusätzlich 10 000 Hektar reiner Nadelholzwälder in Mischwälder umgewandelt werden. "Das bedeutet zehn Jahre lang täglich rund vier Fußballfelder an Mischwald zusätzlich", sagte Miller. Die Kosten werden nach den Worten Millers durch Holzerlöse getragen. Die Laufzeit des Programms zeigt laut Miller, dass Vorsorge, Langfristigkeit und Nachhaltigkeit auch künftig die Grundsätze bayerischer Forstpolitik bleiben. Daran werde auch die Forstreform nichts ändern. Bereits seit 25 Jahren läuft in Bayern der Umbau der Nadelholzbestände in Mischwald. Die Bilanz kann sich durchaus sehen lassen: Der Laubholzanteil hat in dieser Zeit um 40 000 Hektar zugenommen und liegt derzeit bei 30 Prozent. Die nachwachsenden Wälder sind bereits zu 90 Prozent Mischwälder. Das ist aber dem Forstminister noch nicht genug. Aufgrund der zu erwartenden klimatischen Veränderungen, die besonders Fichtenwälder bedrohen, ist schon jetzt dringender Handlungsbedarf geboten. Miller: "Wir müssen unsere Wälder bereits heute fit machen für das Klima von morgen". Standortgemäße Mischwälder sind nach Aussage des Ministers deutlich stabiler und anpassungsfähiger gegenüber Umweltveränderungen. Große Bedeutung kommt beim Umbau der Buche zu, der von Natur aus dominierenden Baumart in Bayern. Wo es ihr zu trocken ist, kommen auch Eiche, Linde und Hainbuche zum Zug.

Pfarrlinde / Pfarrer kreuz

Hinter der Handwerkersiedlung, inmitten von Feldern, wo zwei Feldwege zusammentreffen, steht das Pfarrerkreuz. Die große Linde, die das Kreuz schützen soll, ist etwa 100 Jahre alt [1890]. Man weiß, daß bei einem Unwetter ein gewaltiger Ast, der direkt über dem Kreuz hing, vom Blitz getroffen abbrach. Das Kreuz wurde aber seltsamerweise und Gott sei Dank nicht beschädigt.

(Aus "Unbeachtet", 1989, Druck oder Verwendung für geschäftliche Zwecke von Teilen oder der gesamten Sammlung nur mit Erlaubnis von: Felizitas Maucher, Bergstr. 40, 8300 Kumhausen)

Unsere Pfarrlinde hatte 2003 (in einem Meter Höhe) einen Stammumfang von 430cm, was einem Radius von 68cm entspricht. Damit müsste sie 270 bis 340 Jahre alt sein, ein Jahresring wäre im Schnitt 2,5mm dick. Vermutlich ist sie der älteste Baum im Marktgebiet. Wesentlich älter ist mit über 1200 Jahren die Tassilolinde in Wessobrunn, eine Linde in England wurde mittels Radiokarbonmethode auf ein Alter von sagenhaften 6000 Jahren datiert. Bei alten Linden vermodert der Stamm meist von innen. Sie treiben dann so genannte Innenwurzeln, die von den Ästen her wie Luftwurzeln im hohlen Stamm nach unten wachsen (im Bild rot umrandet). Frühlingstänze um die Linde waren bei unseren Vorfahren sehr beliebt. Die alten Germanen verehrten in heiligen Linden die Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit Freya sowie die Göttin der Ehe und des Herdes Frigg.

(Thomas Schätz)

Pestkreuz

Das Pestkreuz steht seit 1634 oberhalb der Zieglersiedlung, gar nicht weit vom Pfarrerkreuz entfernt, entlang eines kleinen Kiesweges zum Wald. (...) Hier sind die Pestopfer, die im 30-jährgen Krieg gestorben sind begraben. Ringsum erstrecken sich Felder und Wiesen. Vor einigen Jahren ließen die Buchbacher das Andenken an das Leid ihrer Vorfahren erneuern.

(Aus "Unbeachtet", 1989, Druck oder Verwendung für geschäftliche Zwecke von Teilen oder der gesamten Sammlung nur mit Erlaubnis von: Felizitas Maucher, Bergstr. 40, 8300 Kumhausen)

Auch die damals versprochene Wallfahrt nach Altötting wird noch immer am vierten Sonntag nach Ostern durchgeführt. Unvorstellbar ist die Zahl der Verstorbenen, die von der Pest in den Jahren von 1632 bis 1635 dahingerafft wurden. 376 Einträge zeichnete Pfarrer Leonhard Huetter im schlimmsten Pestjahr 1634 auf. Nicht nur Bettler, Vaganten und arme Leute waren unter den Verstorbenen: So verlor der Bräu Johann Reicherstorffer seine Tochter Barbara und der Edle von Loßnitz, damaliger Schloßherr von Steeg, sein Töchterl Anna Dorothea.

(Max Wallner)

Hof Remelberg

Eine Außenstelle der Lebensgemeinschaft Höhenberg. In Höhenberg werden Behinderte nicht nur betreut, durch die Arbeit in Werkstädten und in der ökologischen Landwirtschaft nach Demeter-Richtlinien wird ihnen auch eine sinnvolle Tätigkeit geboten. Zur Erweiterung von Höhenberg wurde der Hof Remelberg gekauft.

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